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Auf der Suche nach einem positiven Zukunftsnarrativ?


In Zeiten zunehmender Unsicherheiten und Krisen wird oft die Frage laut, wie wir gemeinsam eine positive und tragfähige Zukunft gestalten können. Als Leiter der Volkshochschule Unna sehe ich unsere Bildungsarbeit als eines der Schlüssel an, um solche Fragen nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch anzugehen. Bildung sollte uns nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Mut machen und Räume öffnen, in denen neue Perspektiven entstehen können.

Emotionen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sind die Quelle einer Wandlungskraft, die uns durch Krisen leiten kann. Anstatt unsere Ängste und Unsicherheiten zu verdrängen, sollten wir sie als wertvolle Signale begreifen, die uns dabei helfen, neue Wege zu beschreiten. Diese „Edge Emotions“, wie sie in der Forschung genannt werden, fordern uns dazu auf, uns bewusst mit der Zukunft auseinanderzusetzen. Gerade die Unsicherheiten, die wir spüren, können uns dabei helfen, alte Denkmuster zu durchbrechen und innovative Lösungen zu entwickeln.

Ein ganzheitlicher, zukunftsorientierter Bildungsansatz integriert sowohl emotionale als auch kognitive Dimensionen. In unseren Kursen und Veranstaltungen möchten wir Menschen ermutigen, nicht nur die rationalen Herausforderungen unserer Zeit zu erkennen, sondern auch den emotionalen Mut zu entwickeln, aktiv an der Gestaltung unser aller Zukunft teilzuhaben. Bildung bedeutet für uns, Räume zu schaffen, in denen Menschen sich in ihren Ängsten und Hoffnungen gesehen fühlen und gemeinsam Zukunftsbilder mit Tiefgang erarbeiten können.

Ein weiterer Aspekt ist die Bedeutung von Gemeinschaft und der ko-kreativen Zusammenarbeit. Viele Menschen reagieren auf unsere heutige, krisenhafte Zeit in dem sie sich ins Private zurückziehen. Dabei können wir gerade durch Gemeinschaft und gegenseitiges Zuhören Wege aus genau dieser Isolation finden: Indem wir ko-kreative Lernräume gestalten, stärken wir das Gefühl, dass niemand allein ist und dass jeder Beitrag zählt.

Zukunftsvisionen müssen dabei weder naiv noch unrealistisch sein. Sie sollten positive Narrative schaffen, die realisierbare Wege aufzeigen, ohne dabei jedoch die Komplexität unserer Zeit zu ignorieren. Diese „Real-Utopien“ bieten uns die Chance, neue Handlungsoptionen zu denken und mutige Schritte in Richtung einer besseren Zukunft zu gehen.

Unsere Aufgabe in der Volkshochschule ist es, diese Räume der Reflexion und des Austausches zu fördern – durch wertschätzende Kommunikation, Empathie und echte Dialoge auf Augenhöhe. Nur so können wir eine resiliente Gesellschaft aufbauen, die in der Lage ist, den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu begegnen.

Ich lade Sie herzlich ein, an unseren Angeboten teilzunehmen, sich inspirieren zu lassen und Teil dieser positiven Bewegung zu werden.

 

Herzlichst,

David Neil Nethen

Leiter der vhs Unna


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